Samstag, 11. Juli 2015

Der freie Westen und das Christentum-oder der Fahnensteit: Homosex-oder Familienfahne!

Grobflächig betrachtet ist die Sache klar: seit 1945 stand der freie Westen dem Ostblock sozialistischer Staaten konfrontativ gegenüber, der freie Westen stand im (kalten) Abwehrkampf gegen das Projekt der kommunistischen Weltrevolution und gewann 1989 diese Weltanschauungskrieg. Und die Kirche, ja das ganze Christentum, sonst in allem untereinander uneins, hier in dieser Konfrontation stand es mit allen westlichen Demokraten, Seit an Seit im Kampfe der Freiheit wider die Diktatur. Wie christlich ist denn der freie Westen?, diese kritische Besinnung unterblieb angesichts der Bedrohung durch den kommunistischen Atheismus. Ja, man versuchte gar die Säkularisierung, die die Kultur Westeuropas ausmachte, als ein legitimes Kind des Christentumes zu begreifen. Nicht nur der Kapitalismus sei aus dem Geiste des Protestantismus geboren, auch die Säkularisierung, indem die christliche Religion strikt zwischen dem Gott als Schöpfer und seiner Schöpfung unterschied und so alle Wirklichkeit, der Gott außerhalb entgegenstand,  entgöttlichte. Aber die Früchte des Christentumes, das wäre eben das, wofür der freie Westen stünde: die Freiheit, die Menschenrechte, die Demokratie und die Marktwirtschaft....
Darf man da noch Fragezeichen setzen? War denn nicht die Französische Revolution der politische Anfang des freien Westens? Und war diese Revolution, wie dann die zweite große europäische, die Rußlands eine zutiefst antichristliche ?Gehörte nicht zum Wesenskern der Französischen Revolition der Kampf gegen die christliche Religion, sodaß der große Revolutionär Robespiere gar eine neue antichristliche Religion stiften wollte als kultische Verehrung der Vernunft ? Verteidigte dann nicht das Drei-Kaiser-Bündnis Rußlands, Österreichs und Preußen die christliche Kultur gegen den Revolutionsexport made in Frankreich? 
Und wenn wir uns nun fragen: in welcher Tradition steht den das heutige Westeuropa. in der der Französischen Revolution oder der christlichen Monarchien dieses antirevolutionären Dreibundes?- wer kann da übersehen, daß unsere geistige Heimat die der Französischen Revolution ist? 
Heuer wehen überall in Westeuropa und Amerika die Homosexfahnen- als das Symbol europäischer Kultur - da entwirft die Partei :"Einiges Rußland", die Partei Putins, als Gegensymbol die Fahne der Familie (siehe Junge Freiheit und FAZ vom 10.7. 2015)- als Banner der Verteidigung der traditionellen Werte gerade auch der Familie ! Und der freie Westen empört sich über so viel Intoleranz! 
Für die allermeisten Katholiken ist es irgendwie selbstverständlich, daß die Kirche und das Christentum zum freien Westen gehört, daß es da irgendwie eine geistige Verwandtschaft gäbe! Umso irritierter ist man dann, wenn Papst Franziskus in für uns Deutsche in so ungewohnter Weise den Kapitalismus und den Lebensstil des freien Westens kritisiert. Selbst Kath net, sonst um Papstnähe sehr bemüht, winkt hier ab. Die Marktwirtschaft und die dadrauf aufgebaute bürgerliche Kultur ist auch dem conservativen Katholiken eine heilige Kuh! Aber die Frage, wie christlich ist denn wirklich diese Kultur, das muß dann ausgeblendet werden. Nur, ist denn nicht gerade diese westliche Kultur das politisch-kulturelle Produkt der Französischen Revolution, die  mit dem Sieg im 1.Weltkrieg über die letzten christlichen Monarchien, Deutschland, Österreich und Rußland zur Grundlage des freien Westens wurde? Das Projekt der Aufklärung, aus der sich die Vordenker der Französischen Revolution  rekurrierten, war von seiner Intention ja der Versuch der Domestikation der Religion angesichts eines Jahrhundertes der innerchristlichen Religionskriege. Dies Domestikationsprojekt beinhaltete ja deshalb die Trennung des Staates von der Kirche, damit eine religionslose Politik entstehen konnte. Die Religion ließ sich in die private Innerlichkeit zurückdrängen, höchstens noch im Kreise der Familie gelebt, während das öffentliche Leben der von der bloßen Vernunft beherrscht werdende Lebensraum sein sollte. Und es ist ein offenes Geheimnis, daß gerade das Freimauertum, die treibende Kraft der Französischen Revolution in den letzten intakten christlichen Monarchien, Österreich, Deutschland und Rußland das Hindernis für ihre großen Revolutionsplänen sah.  
Rußland hat die Oktoberrevolution überwunden, aber es unterwirft sich jetzt nicht einfach dem freien Westen und läßt sich durch ihn gleichschalten.Optimistisch gestimmt könnte man urteilen, daß in und  mit Rußland ein conservativ gestimmtes Land sich in Europa zurückmeldet- eines, in dem man nach der langen Zeit der Herrschaft des Atheismus wieder den Sinn für die Religion entdeckt und eines, in dem die Russische Kirche durch eine kluge Kirchenpolitik ihrem eigenen Ideal, einer Harmonie zwischen Kirche und Staat wieder näher kommt- zum Wohle des ganzen Volkes! 
Wie katholischen Christen Deutschlands sollten uns angesichts der wehenden Homosexfahnen über Westeuropa und den USA und der Familienfahne, wehend über Rußland, schon mal die Frage erlauben, ob wir denn wirklich im freien Westen, der Kultur des Westens unsere Heimat haben!   

Corrollarium 1
Die Menschenrechte und die Gewissensfreiheit wurden gegen die Kirche erkämpft- und auch das neueste Menschenrecht, das der Mütter, ihre eigenen Kinder, wenn sie noch nicht geboren sind, töten zu dürfen, wird gegen die Kirche erkämpft, wie auch das Menschenrecht auf die Homosexehe! Und was soll an dem wichtigsten aller Menschenrechte, überall auf der Welt frei und ungehindert Geschäfte machen zu dürfen, christlich sein?  Nur in der Antithese zum Kommunismus erschien der freie Westen mit seinen Menschenrechten  als etwas Christliches.                            

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