Donnerstag, 20. August 2015

Populäre Irrtümer in der Kirche- Gott rettet Alle!

"Was kommt nach dem Tod?", dieser Frage widmete sich eine mehrteilige ARD-Aussendung,moderiert von einem "Agnostiker", der dann ganz ausgewogen einen Katholiken, einen Juden, einen Buddhisten und einen Atheisten zu dieser Causa zu Worte kommen ließ. Kath net schreibt dazu am 20.8. 2015 (Auszug):   

"Katholischer Theologe: Gott rettet alle

König [der Moderator] betonte mehrfach, dass Judentum, Islam und Christentum Regeln aufstellen, wie man in den Himmel oder ins Paradies kommen kann. Doch der katholische Theologieprofessor Albert Biesinger (Tübingen) widerspricht: „Man kann sich den Himmel nicht verdienen.“ Er persönlich glaube, dass der barmherzige Gott alle Menschen rette – auch die, die sich nicht für ihn öffnen. Biesinger hat selbst eine Nahtoderfahrung gemacht. Bei einer schweren Erkrankung habe er Gottes Stimme an der Schwelle zum Jenseits gehört (siehe Video unten).

Hölle – eine „sadistische Vorstellung“
König befragte ferner den muslimischen Zahnarzt Sadiqu Al-Mousslie (Braunschweig) und den orthodoxen Juden Levi Gendlin (Berlin). Gemeinsam ist Juden, Christen und Muslimen laut König, dass sie an ein Endgericht glauben. Wer nicht bestehen könne, komme nicht in das Paradies, sondern müsse in der Hölle Qualen leiden. Der Religionswissenschaftler Prof. Perry Schmidt-Leukel (Münster) weist dies als eine „sadistische Vorstellung von Gott“ zurück."

So weit Kath net. Fragen wir einmal: ist es die Aufgabe eines Katholischen Theologen, seine Privatmeinung zu outen, oder die Lehre der Kirche darzulegen? Herr Biesinger hat sich hier klar für die Verkündigung seiner Privatmeinung entschlossen! Nur, das ist nicht die Position der Katholischen Kirche! Der große Theologe der Alten Kirche, Origenes ist wegen seiner Lehre (oder wohl besser Tendenz zur Allversöhnung von der Kirche verurteilt worden, weil diese Lehre nicht mit dem Zeugnis der hl. Schrift und dem, was die Tradion lehrt, vereinbar ist. Warum verkündet nun ein "Theologieprofessor" eine schon von der Kirche als häretisch verurteilte Lehre? Der Leser möge sich einmal vorstellen, daß ich als Funktionär der Partei der Grünen erklärte vor laufender Kamera, daß der beste Beitrag zum Umweltschutz der Ausbau der Kernenergie wäre! Es wäre nur eine Frage von Minuten, bis ich fristlos gekündigt würde wegen gröbsten Verstoßes gegen das Grundanliegen des Grünen Parteiprogrammes- und Niemand würde diese Entlassung als intolerant verurteilen! 
Aber im Raum der Kirche gilt es als selbstverständliche Praxis, daß selbst Ausbilder der Katholischen Kirche mit der Lehre der Kirche Inkompatibles lauthals verkünden! 
Dieser Theologieprofesor vernichtet mit seiner Allversöhnungslehre selbtredend die Grundlage nicht nur der christlichen, sondern jeder Religion! In jeder Religion wird die Frage des Eintrittes in das ewige Leben so respondiert, daß Eintrittsbedingungen gelehrt werden, die, wenn sie nicht erfüllt werden, zum Ausschluß vom ewigen Leben führen. (Diffiziler fällt dann aber die Beantwortung der Frage aus, was dabei Gott selbst und was der Mensch zur Erfüllung der Einlaßbedingungen zu wirken hat. Die Katholische Antwort lautet im Kern, daß Gott den Menschen  rettet und so ins ewige Leben eintreten läßt, aber nicht ohne ein Mitwirken des Menschen. Die Katholische Soteriologie ist somit eine Explikation der paulinischen Aussage: " nicht ich, sondern die Gande Gottes zusammen mit mir." (1.Kor. 15, 10b). Und Jesus Christus lehrt uns ja gerade, nicht nur in seiner Bergpredigt die Einlaßbedingungen in das Reich Gottes. Unmißverständlich doziert Jesus- ganz im Gegensatz zu diesem modernistischen "Theologen",:
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmereich kommen." (Math 5,20). Nur, diese Lehre Jesu wird für unseren Modernisten nur plumper Biblizismus sein, wohingegen er als "Professor der Theologie natürlich über das Endgericht Gottes besser Bescheid weiß  als der Sohn Gottes selbst! Wenn auch die gesamte Gerichtsverkündigung Jesu von einem doppelten Ausgang des göttlichen Endgerichte weiß  und verkündet, daß es vom ewigen Leben Ausgeschlossene geben wird, weil Gott sie ausschließt, so kümmert das unseren Modernisten nicht- er lehrt eben einfach, was ihm und den Ohren seiner zahlreichen Hörer gefällt. Der Kelterverlag wirbt wohl recht erfolgreich für seine diversen (und keineswegs völlig niveaulos geschriebenen) Liebesromane mit der Happy-End-Garantie- das ist für Liebesromane auch in Ordnung- aber die Lehre vom Endgericht mit dem Endes von Liebesromanen zu verwechseln, das spricht wohl gegen das Niveau dieser Art von Theologie!  
Ganz vulgärprotestantisch begründet er dann noch seine Allversöhnungslehre mit dem Kalauer, daß man sich den Himmel nicht verdienen könne. Zu dumm nur, daß das der Lehrer der Wahrheit, Jesus Christus noch nicht gewußt hatte. Man schlage einmal in einer Bibelkonkordanz nach, wie oft Jesus Christus selbst vom "Lohn " spricht! So lehrt ER in der Berhpredígt: "Euer Lohn im Himmel wird groß sein." (Mth 5, 12). Und unmißverständlich deutlich: "Nicht jeder, der zu mir sagt:Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt." (Mth 7,21). 
(Nun gehört die Lehre vom Verdienst zu den komplexesten Materien der Theologie- aber Jesus lehrt eindeutig die Verdienstlichkeit guter Werke für das Endgericht, in dem über ewiges Leben oder den ewigen Tod entschieden wird durch Gott. Der Begriff des Lohnes und des Verdienstes zeigen dann dabei an, daß Gott nicht willkürlich belohnt und bestraft, sondern daß er uns offenbart hat, was ER als Gott als lohnwürdig uns was er als zu betrafen ansehen wird.)  
Wie viel Schweiß und Mühe muß da die modernistische Theologie aufwenden, um diese Zentrallehre Jesu Christi zum Verschwinden zu bringen, nur um dann die vorgestrige Häresie der Allversöhnung uns aufs neue zu präsentieren! Und die Folge? Für die Anhänger der Allversöhung macht es FÜR GOTT dann keinen Unterschied mehr, ob ich als Heiliger oder als Todsünder lebe- denn Gott ist alles GLEICHGÜLTIG! Das ist der Nihilismus der Allversöhnung als seine notwendige Konsequenz! 
Und dann darf natürlich die Verteufelung der Verkündigung Jesu von der Hölle nicht fehlen! Ein Theologieprofessor übernahm dann diesen Part. Selbstverständlich weiß er als "iluminierter" Theologe besser als der, der kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten, über das Endgericht und seinen Ausgang Bescheid. Jesus war eben als Kind seiner Zeit zu sehr befangen in einer  voraufklärerischen Vorstellungswelt- ach, wie arm wären wir dran, gäbe es nicht die aufgeklärten "Theologen", die nun im Schweiße ihres Angesichtes sich mühen, die gröbsten Irrtümer Jesu Christi zu eliminieren und mit dem Rotstift alles Unpassende seiner Verkündigung zu streichen!  Eigentlich müßte jedem Neuen Testament ein: "Hier irrte Jesus" vorangestellt  und dann seine Irrlehren durch die modernistischen "Erkenntnisse" korrigiert werden!

Aber warum so viel Liebe zu der Häresie der Allversöhnung? Die Antwort ist einfach. Der sicherste Weg zur Domestikation der Religion, sodaß Fragen der Religion nicht mehr komfliktträchtig sein können, ist die Strategie der Vergleichgültigung aller Religionen: wenn Gott es gleichgültig ist, wie ich die Gretchenfrage, wie ich es mit der Religion halte, dann ist jeder theologische und religiöse Kontroverse sinnlos, weil Gott selbst die Religion gleichgültig ist. Das ist nebenbei das besondere Anliegen des "Theologen" Schmidt-Leukel. Im Hintergrund steht die Erfahrung des innerchristlichen Religionskrieges des 17. Jahrhundertes und die Wahrnehmung weiterer Religionskriege, bzw von Kriegen, in denen sich politisch-ethnische mit religiösen Konflikten aufladen und so erst zu Kriegsexzessen führen.  Also, damit eine Multikultigesellschaft "funktionieren" kann, müssen in ihr alle dort gelebten Religionen ihre Gleichgültigkeit anerkennen und das ist am sichersten garantiert, wenn gelehrt wird, daß Gott selbst alle Religionen gleichgültig sind, sodaß jeder, egal wie er es mit der Religion hielt, ins ewige Leben eingeht, oder moderner formuliert, ein von Gott Bejahter ist. Diese modernistische Lehre ist nun nicht etwa ein oder das Produkt einer vertieften Gotteserkenntnis- sondern einfach die Antwort auf die Frage: wie müssen wir (in den Religionen) Gott uns vorstellen, damit alle Religionen in EINER Gesellschaft harmonisch nebeneinander leben können! Es ist einfach die Gottesvorstellung der Politischen Korrektheit, den diese zwei "Theologen" hier dozieren! Und damit stehen sie wahrlich nicht allein- ja, sie dürften damit das lehren, was heuer in den Theologischen Fakultäten die Grundüberzeugung der meisten ist!   

Corollarium 1
Verblüffend bei diesen Modernisten ist immer wieder, wie selbstverständlich ihnen es ist, daß Gott (wenn es ihn den gibt), genau so ist und sich genau so uns Menschen gegenüber verhält, wie es sich der Mensch wünscht. Es ist, als wenn sie Demokraten wären, die Gott erklärten: Wenn Du unser Gott, der uns Regierende sein willst, dann akzeptieren wir Dich nur als Gott, wenn Du so bist und regierst, wie UNS das gefällt! Du darfst nur das Produkt unseres Wünschens sein! Denn wir bestimmen, wie Du zu sein hast, seitdem wir die Monarchie abgesetzt und durch die einzig legitime Form von Herrschaft, der Demokratie ersetzt haben. Gott darf so auch nur noch "demokratisch" regieren- das ist die Revolution gegen Gott im Umgeiste des Modernismus!                   
  





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