Freitag, 21. August 2015

Wenn die evangelischen Räte unter die Räuber fallen...

"Die evangelischen Räte werden in ihrer Vielfalt jedem Jünger Christi empfohlen. Die vollkommene Liebe, zu der alle Gläubigen berufen sind, bringt für jene, die dem Ruf zum geweihten Leben frei annehmen , die Verpflichtung mit sich, die Keuschheit in Ehelosigkeit um des Reiches Gottes wilwomilen, und in Armut und Gehorsam zu leben.", so lehrt es der Katholische Katechismus in Nr.915. Selbstredend ist "um  des Reich Gottes willen" auch der Grund für das Leben in  Armut und Gehorsam. 
Was geschieht nun mit diesen evangelischen Räten, wenn sie einer KNA-Autorin, nämlich Elke Deimel in die Hände fallen? Wir ahnen Schlimmes! Die Jünger Jesu waren so eine Art "Aussteiger", die so die evangelischen Räte lebten, weil sie so fasziniert von Jesus waren. Und dann erklärt sie den Lesern des Altöttinger Liebfrauenbundes ((Nr 32/33 9/16August 2015 S.10) was es denn mit dem Jesus so auf sich hatte, indem sie enthusiasmiert die evangelische Startheologin Sölle zitiert: "Ich halte Jesus von Nazareth für den glücklichsten Menschen, der je gelebt hat. Jesus erscheint in den Evangelien als ein Mensch, der seine Umgebung mit Glück ansteckte, der seine Kraft weitergab, der verschenkte, was er hatte." Also, ein US-Sonny-Boy, der für Glück und Lebensfreude steht! Und um an diesem Freudenglücksleben zu partizipieren, empfehlen sich die evangelischen Räte. Also, nicht um des ewigen Lebens, des Reich Gottes willen, sondern damit wir hier glücklich und fröhlich leben, sollten wir gemäß den evangelischen Räten leben! Und das soll in einem Leben in Armut, Gehorsam und Enthaltsamkeit möglich sein- da kommen einem doch Bedenken- und auch der KNA-Autorin! 
Sie sagt also: " Da Ehelosigkeit eine negative Definition ist, spricht man heute [das ist eine der Lieblingsbegriffe aller Modernisten, die Normativität der Jetztzeit betonend]richtiger von "Jungfräulichkeit", [klingt das nicht fürchterlich in den Ohren Heutiger, aber es kommt sofort das Dementi durch unsere Starautorin] "womit nicht unbedingt eine sexuell enthaltsame Lebensweise gemeint ist und sich nicht nur auf Frauen bezieht." (S.10) Also, eine Frau und ein Mann können ihre Sexualität (aus)leben und doch Jungfrauen und Jungmänner dabei bleiben, sodaß die Keuschheit in Ehelosogkeizt nicht zu einem Leben der sexuellen Enthaltsamkeit verpflichtet! 
Was ist dann ein jungfräulicher Mensch? " Ein jungfräulicher Mensch lebt in einer liebevollen Beziehung zu Gott, in einer Freundschaft mit ihm[...]Er ist offen für das Leben, für Gott und seine Mitmenschen."Offensein heißt also jungfräulich leben! Und zuallererst offen sein für das Leben! Ist es eine völlige Fehldeutung, wenn man Casanova als Musterbeispiel für ein Leben offen für die Liebe zu Frauen deutet und daß er so wahrhaft jungfräulich lebte? 
Nun stehen wir noch vor dem Stolperstein der "Armut"! Erstmal muß das für uns Heutige umformuliert werden in ein Leben in "Einfachheit"- Armut klingt doch auch zu garstig! Und dann macht sie daraus ein sozialpolitisches Umverteilungsmodell, daß die Wohlhabenden den Armen etwas abgeben sollen, damit sie nicht mehr in Armut zu leben haben!  "damit die Armen der Erde zu ihrem Recht kommen", wird dann als das Ziel des Lebens in "Einfachheit" bezeichnet! 
Eine schönen Fauxpas präsentiert sie uns dann noch, der wirklich einen Heinblöd-Preis würdig wäre:
Sie zitiert Jesu, daß wir uns nicht irdische sondern Schätze im Himmel sammeln sollen, um dann zu urteilen: "Mit dieser Feststellung will Jesus sagen, dass Besitz das Herz des Menschen verändert, ihn besessen machen kann." So sehr kann eine Modernisten den Sinn klarer Jesuworte verdrehen. Jesus lehrt hier nämlich einfach, daß man nicht irdische Schätze sammeln soll, weil die vergänglich sind sondern himmlische, weil die unvergänglich sind Nicht das Schätzesammeln und der Besitz von Schätzen ist also etwas Negatives, sondern er lehrt, daß der Mensch ewige Schätze und ewig währenden Besitz erstreben soll, statt sein Herz an Vergänglichem zu hängen! Aber das interessiert eine  am glücklich lebenden Jesu Interessierte nicht. 
Und dann steht da noch das Unwort des Gehorsames!   Aber auch hier weiß unsere KNA Autorin einen Ausweg! Gehorchen habe nichts zu tun mit Fremdbestimmung und Unterwerfung- mitnichten, denn es meint ein aufmerksames Hören auf ...auf Gott, aber das klingt nun doch etwas conservativ, und so führt sie aus: " Ich muss lernen, ganz Ohr zu sein, wahrzunehmen,anzunehmen und im Herzen zu erwägen,was ich zulassen kann", es ist mein Hören auf die persönliche Stimme meines Herzens, in der dann irgendwie wohl auch Gott zu mir spricht. 
Resümieren wir: nach den evangelischen Räten zu leben heißt, ganz offen für das Leben und Gott und den Mitmenschen zu leben, aus Liebe zu den Armen etwas abgeben und leben im Hören auf die persönliche Herzensstimme! Und wenn doch alle so offen und mildtätig und herzenshörig lebten- wäre das nicht eine Vision für die ganze Menschheit! Ob sie das mal bei Hedwig Courths Mahler gelesen hat? Aber mit den evangelischen Räten um des ewigen Lebens willen, hat diese Persiflage nichts zu tun! Aber was hat auch die KNA mit dem Katholischen Glauben gemein?             

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