Freitag, 27. November 2015

Über eine Papstschelte wider die Deutschen Bischöfe und was einem Deutschen Pfarrer zu Weihnachten einfällt

Den deutschen Bischöfen hielt der Papst eine handfeste Standpauke:
- Er beklagte das Fehlen eines „katholischen Profils“ in den karitativen Einrichtungen und katholischen Schulen.
- Er beklagte den Rückgang der Meßbesucher und das Verschwinden des Beichtsakraments.
- Er tadelte, daß „immer neue Strukturen“ für immer weniger Gläubige geschaffen werden.
- Er ermahnte die Bischöfe, „Lehrmeister des Glaubens“ zu sein, der „in der lebendigen Gemeinschaft der Weltkirche weitergegeben und gelebt“ wird.
- Er erinnerte, daß in den Pfarreien „die wertvolle Mitarbeit durch gläubige Laien kein Ersatz für den priesterlichen Dienst werden oder diesen sogar als bloße Option erscheinen lassen darf“, denn „ohne Priester gibt es keine Eucharistie“.
- Er forderte dazu auf, „bedingungslos das Leben vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu schützen“, weil „wir hier keine Kompromisse eingehen können, ohne daß auch wir selbst zu Schuldigen der Wegwerfkultur werden“.
Sollte das Papst Franziskus wirklich so den Deutschen Bischöfen bei ihrem Pflichtesuch im Vatican gesagt haben? Kath info berichtet das wenigstens so unter der Unterschrift: "Päpstliche Standpauke für deutsche Bischöfe: Deutsche Kirche sei nicht am forschrittlichsten, sondern die zerrüttetste." am 24. 11. 2015. In der Sache stimmt diese päpstliche Kritik.
Ganz gewiß hat Papst Franziskus bei dieser Generalkritik das "Pfarrblatt der Stadtpfarrei Vilshofen vom 28.11. 2015 bis zum 29. Jänner 2016" nicht vor Augen. Es ist auch wirklich zu unbedeutend. Aber es ist vielleicht doch von Bedeutung gerade in seiner Bedeutungslosigkeit.Auf Seite 2 werden nämlich ein paar geistliche Worte zum Hochfest der Geburt Jesu Christi vom Herrn Stadtpfarrer formuliert, die bedenkenswert sind. Ausgangspunkt ist ein aus dem Rahmn fallendes Weihnachtsbild von Maria, Jesus und dem hl. Nikolaus!
Man lese und staune: "Maria vertraut das Liebste, das sie hat, nämlich Jesus, einem anderen Menschen an. Sie teilt ihr Glück und ihre Freude mit anderen. Sie teilt aber auch die Aufgaben mit anderen. Nur so läßt sich das Leben meistern und wird dadurch reichhaltiger. Das ist auch heute noch so: Geteilte Freude ist doppelte Freude ." Nachdem dann erzählt wird, daß dem hl. Nikolaus viel mit dem Kinde anvetraut wie auch uns, kommt jetzt der einsame Höhepunkt als zeitgnössische Christologie: "Das Kind wird jemand anvertraut und lächelt entgegen. Es fühlt die Geborgenheit,die von den beiden Personen [ Maria und der hl. Nikolaus] ausght. Es merkt, beide meinen es gut mit mir, ich kann mich darauf verlassen." Und die Moral von der Geschichte: " Auch jeder von uns ist anderen anvertraut, in der Familie, in Beruf, in der Nachbarschaft oder in einem Heim." Ach ja, Gott gibt es ja auch noch. So lesen wir dann ein paar Zeilen später: "Wie Gott der Maria das Kind geschenkt hat,  wie Maria das Geschenk mit dem Nikolaus teilt." Papst Franziskus wird diese tiefsinnige Weihnachtsbetrachtung nie zu lesen bekommen- aber jeder Leser möge sich angesichts dessen fragen, ob man dem Papsturteil, wir seien die zerrütteste Kirche ernsthaft widersprech kann! An diesem Text ist ja nicht relevant, was er sagt, sondern was er allles zu Weihnachten nicht mehr sagt. Aus dem Heilsereignis der Menschwerdung Gottes wird die banale Einsicht, daß eine geteilte Freude eine doppelte ist und daß eine Familie Gebrgenheit schenkt und daß man Verantwortung für andere hat, aber auch in der Verantwortung von anderen lebt! Das ist die totale Selbstsäkularisierung der katholischen Religion!  In den Hochzeiten der Aufklärung sollen Pfarrer ihrer Dorfgemeinde angesichts des in einer Krippe liegenden Heilandes Predigten über die rechte Zusammensetzung des Futters für die Tiere im Winter gehalten haben.Der Stadpfarrer hält es da mehr mit der Verkündigung von banalen Alltagsweisheiten - nur ja nichts Katholisches.          

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