Montag, 14. Dezember 2015

Kardinal Woelki und der Widerstand

Kardinal Woelki erklärt (laut Kath net vom 12.12. 2015) daß den Christen der Widerstand in die Wiege gelegt sei. Das aus seinem Munde zu hören, verblüfft, assoziert man doch mit dem Begriff des Widerstandes ein energisches oppositionelles Verhalten gegen eine Regierungspolitik, ein Sichwidersetzen den Mächtigen und Einflußreichen der Welt gegenüber. Der Kardinal belehrt uns nun aber, daß wir das allles eben völlig mißverstehen. Widerstand bedeutet nämlich, jetzt wo zusehens große Teile der Bevölkerung erklären, nicht mit der staatlichen Regierungspolitk in der Causa des Umganges mit der Masseneinwanderung einverstanden zu sein, in unerschütterlicher Nibelungentreue zur Kanzlerin allen Oppositionellen die Rote Karte zu zeigen: So nicht! Widerstand ist, wenn man im Einklang mit den Regierenden und den ihnen zustimmenden Massenmedien die Opposition und alle Kritker der Asylpolitik angreift. Als Christ müsse man Ja sagen, ohne Wenn und Aber zur Politik der offenen Grenzen, daß jeder , der bei uns in Erwartung eines besseren Lebens rein will, mit offenen Armen und Herzen aufzunehmen ist. Der christliche Glaube verlangt nämlich de facto, daß der Deutsche Staat das Wohlfahrsamt für die ganze Welt abzugeben hat. 
Deshab muß er als Christ auch die conservative Politik Polens kritisiern, die eben nicht so christlich mit den "Flüchtlinge" umgeht. wie es die Bundeskanzlerin vorbidlich vorpraktiziert. Das Jasagen zur Politik der Regierung, das Nein zu oppositionellen und kritischen Haltungen der Staatspolitik gegenüber gehöre so- nach dem Urteil dieses Würdenträgers der Katholischen Kirche- zum Wesentlichen christlicher Existenz von der Wiege an. Hielte man so viel Staatsgehorsam und Subalternität den Mächtigen und Einflußreichen gegenüber für das Signum praktizierten Opportunismus, so wissen wir nun, daß so übersehen wird, wie mutig etwa dieser Kardinal sich dabei gegen Volksbewegungen wie Pegida und popularistische Rechtsparteien stellt. Ja, der Kardinal wirft den Kritkern gar Ideologie vor, während er als ganz von der Utopie der Multikultigeselschaft Erfüllter, nur das christliche Menschenbild und die christlichen Werte vertrete- nur daß die eben totallidentisch sind mit der Multikulti- Ideologie.  
Es muß sich gut leben lassen, wenn man so ganz im Einklang mit den Herrschenden fühlt und denkt und den Feind nur da sieht, wo die staatliche und massenmediale Propaganda den Feind verortet. Dabei korrumpiert er den christlichen Glauben nun keineswegs, denn ihm ist eben der Geist der Mächtigen eins mit dem Geist Gottes: Wo die Macht ist, da ist für ihn Gott, und drum muß allen Kritikern der Regierung und der ihnen subalternierten Medien, die der Volksmund so widerwärtig als "Lügenpresse" diffamiert, die Rote Karte gezeigt werden. Das und nur das ist für diesen Kardinal ein Widerstand aus dem chrislichen Glauben heraus!

Eine Frage bleibt uns noch: War dann die Ost-CDU in ihrer Nibelungentreue zur SED-Regierung die vorbildliche christliche Widerstandsbewegung in ihrem Neinsagen zu allen Dissidenten und Oppositionskräften in der einstigen DDR? Dürfen wir vermuten, wenn er ein Bischof in den  Zeiten der SED-Regierung gewesen wäre, daß er das dann so gesehen hätte? 

Am Schicksal Johannes des Täufers sehen wir dann aufs anschaulichste, was einem christlichen Verkünder passieren kann, wenn ihm dieser Sinn zur Zustimmung zu den Mächtigen dieser Welt fehlt. Statt  mutig und entschlossen den volkstümlichen Vorbehalten gegen die Ehe Herodes entgegenzutreten, schloß sich dieser Prophet der Neidkampagne gegen das Herrscherhaus an mit der ultareaktionären Behauptung der Unerlaubtheit der Ehe des Herrschers, wofür ihn als Feind dieses Eheglückes die rechte Strafe trat. So ein Lapsus würde unseren heutigen Bischöfen wahrlich nicht passieren, denn sie wissen, wo sie wem im Geiste des Widerstandes entgegenzutreten haben- in der Causa des Herodes eben einer rückständigen atiquiierten Ehelehre!                         
                            

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