Sonntag, 28. Februar 2016

Irritierende Gedanken- zum Auszug aus dem multiethnischenÄgypten- oder die Pegida in der Bibel!

Man muß ja nicht gleich ein Macionanhänger sein, der ja bekannterweise eben das ganze Alte Testament als für die christliche Religion zu unmoralisch reprobieren wollte, um festzustellen, daß manches des im AT Geschriebenen einfach moralisch inakzeptabel ist. Das Buch Exodus, wie Gott Israel unter der Führung von Mose aus dem Ägyptenlande befreite, erfeute sich in den Hochzeiten der marxistisch fundierten Befreiungstheologie größter Beliebtheit, gerade weil es um die Befreiung aus dem ägyptischen Sklavenhaus geht. Wozu befreite Gott sein Volk? Daß es zu einem Volke in dem ihm von Gott gegebenen Lande werde und dort zu einem großen wachse. Die Verhältnisbestimmung Israels zu den dort ursprünglich Wohnenden und den Fremdvölkern in ihrer Nähe wird dann zu einem der Schicksalsfragen des Volkes Gottes in ihrem nun von Gott gegebenden Land. Das jüdische Volk soll sich separieren von den anderen Völkern um seines besonderen Status willen, das von Gott erwählte Volk zu sein. Das andere Volk mit seiner anderen Religion gilt als Bedrohung für das jüdische Volkstum. 
Es ist keine Überspanntheit, hier archetypisch die Struktur des Nationalstaates drin eingeschrieben zu sehen. Deuteronomium 32, 8: "Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der  Zahl der Götter fest."- eine schwer in Gänze ausdeutbare Aussage der hl. Schrift. Zumindest eines kann sofort gesagt werden, daß die "Götter" Engel, bzw. genauer Völkerengel sind und daß jedem Volksengel ein Volk zugeteilt wurde durch Gott und nur das Volk Israel reservierte Gott für sich, sodaß in der Begegnung Israels mit den heidnischen Völkern das Volk Gottes mit seiner wahren Religion den Heiden mit ihrer Engelreligion begegnet, und daß Israel sich um seiner Religion willen von den anderen heidnischen Völkern deshalb fernzuhalten habe. Die Versuchung der fremden Religionen erlag nicht nur König Salomo, sondern oft auch das Volk Israel. 
Nun müssen wir aber diese Kurzbetrachtung abbrechen, denn das ist doch alles rechte Ideologie! Jüdische Menschen lebten in Äypten als Armutsflüchtlinge. Es haperte da aber an einer Willkommenskultur. Hören wir auf die Stimme eines ägyptischen Pegida-Redners:
"Gebet Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie [ die jüdischen Asylanten unter uns in Ägypten] tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen." (Exodus, 1, 10). Also das sich stark  vermehrende Israel in Ägypten wurde von Einheimischen als Bedrohung gesehen, daß sich anschickte, bei einer günstigen Gelegenheit, einem Kriege die Macht an sich zu reißen! Die Armutsflüchtlinge von Gestern die Herren des ägyptischen Landes von Morgen. 
Wie sah nun die göttlich herbeigeführte Lösung dieses ethnischen Konfliktes aus? O, Graus! Gott führte die "Armutsflüchtlinge", das Volk Isral aus Ägypten heraus und schuf für sein Volk seinen jüdischen Nationalstaat und Ägypten blieb ägyptisch. 
Als politisch korrekt Sozialisierte müssen wir hier energischt Einspruch erheben. Die göttliche Lösung hätte natürlich so ausfallen müssen: Fromme jüdische Propheten überzeugen die verängstigten Ägypter, daß ihre Befürchtungen vor einer Machtübernahme durch das Asylantenvolk völlig unbegründet ist und daß man doch sattdessen ein multikulturelles und multiethnisches Miteinander erstreben solle. Statt der fundamentalistischen Jahwe-Allein- Verehrung hätte man den interreliiösen Dialog geführt, in den Jahwetempeln ägyptische Götter miteinbezogen und in so manchen ägyptischen Tempel hätte dann auch eine Thorarolle ihren gebührenden Platz gefunden, denn wir glauben doch alle an ein und den selben Gott! Ägypten hätte so zu dem Vorbild der Multikultiidologie werden können, gerühmt wegen seiner religiösen Toleranz und des geschwisterlichen Miteinanders von Ägyptern und Juden, gerade in den gemischt konfessionellen und multiethnischen Ehen statt dieses völlig inakzeptablen Verbotes der Mischehen im Buch Esra, (10. Kapitel) Esra- der Pegida-Prophet!
Stattdessen diese religiöse Absonderungskonzeption, die Angst vor der Auflösung des Eigenen durch eine Überfremdung, der Wille zum eignen Volksstaat mit der jüdischen Religion in ihr. 
Und als endlich ein König sich von diesen nationalconservativen Vorgaben emanzipierte, einen multiethnischen und multireligiösen Hof führte, despektierlich Salomon und seine vielen heidnischen Ehefrauen genannt, da verurteilt das Gott als Abfall von ihm und straft sein Volk dadurch, daß es sich entzweit in zwei jüdische Staaten, Israel und Juda, die dann gar einen Bruderkrieg widereinander führten. Dabei hätte doch Gott höchst erfreut sein müssen über Salomos interreligiösen Dialog und seiner multiethnischenn Ausrichtung, seiner heidnischen Polygamie als Überwindung reakionärer Kleinbürgermoral! 
Nein, so geht das nicht weiter: Diese Bücher müssen aus der Bibel gestrichen werden und ersetzt werden durch die Erzählung: Israels Leben im multiethnischen Ägypten und: Die Früchte interreligiöser Praxis!          
    

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