Montag, 1. Februar 2016

Zum Niedergang der Kirche

50,2 Prozent der Katholiken in Deutschland  gingen noch 1950 zur Messe, 66 Jahre danach nur noch knapp 10 Prozent. Ursachenforschung? In der Kirche scheint man diese Entwicklung wie ein naturgegebenes Schicksal hinzunehmen. Verborgen erklingt dann noch die Rede davon, daß solange so viel Geld in Form der Kirchensteuer in die Kirche strömt, der Gottesdienstbesucherrückgang niemanden Sorgen bereiten müsse, denn der Erhalt der Institution Kirche sei so gesichert.  Papst Franziskus sieht das wohl etwas anders und las so den Deutschen Bischöfen bei ihrem Ad-Lima- Besuch die Leviten. (Vgl dazu: Hubert Gindert: Auftrag und Chance, in: Der Fels, Februar 2016, S.35-37)  
Ist es angesichts dieses frappierenden Niederganges nicht eine Pflichtaufgabe, über den Zusammenhang zwischen dem 2.Vaticanum und diesem  Niedergang nachzudenken. Selbsstredend ist jede monokausale Erklärung dieses Niederganges eine versimplifizierende Deutung, aber es muß erlaubt sein zu fragen, ob eine Mitursächlickeit vorhanden ist! Daß ein so grasiernder Niedergang eintreten konnte, ohne daß der irgendwie mit dem Reformkonzil in einem Zusammenhang stünde, ist schwerlich vorstellbar, würde so man doch der Bedeutsamkeit dieses Konziles nicht gerecht. Was wir brauchen, ist eine unvoreingenommne Ursachenforschung, die nicht von vornherein das 2. Vaticanum als völlig schuldlos an diesem Niedergang ansieht! Man bedenke dabei, daß neben der Bejahung der Gewissensfreiheit und dem Neuanfang der Ökumene und des interreligiösen Dialogiserens die Liturgiereform das Glanzstück des Konziles gewesen sein soll, so zumindest im Urteil seiner Fans. Soll man dann ernsthaft denken können, daß der Einbruch der Gottesdienstbesucherzahlen sich unabhängig von der radicalen Umgestaltung der Gottesdienstordnung  ereignet habe?  
Merksatz:
Das Schöne ist die Erscheinungsform des Wahren und so lockte die Schönheit der Messe die Menschen zu ihrer Wahrheit. Als die Schönheit der Messe ihrer Durchpädagogisierung zum Opfer fiel in der Liturgiereform, schwand ihre sinnliche Anziehungskraft: die Menschen blieben ihr fern und suchten das Schöne woanders!                  

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