Dienstag, 29. März 2016

Populäre irrtümer in der Kirche Alle lud Jesus ein, Niemand grenzte er aus!

Größter Beliebtheit erfreut sich die Meinung, daß Jesus zu seinem "letzten Abendmahl" seine Freunde eingeladen habe und daß er so Niemanden ausgegrenzt habe ganz im Gegensatz zur heutigen kirchlichen Praxis. Seit nun Papst Franziskus die Fußwaschung umdeutet zu einem Zeichen allgemeiner Menschheitsverbrüderung: Wir wollen alle Brüder sein und im Frieden zusammenleben trotz unserer verschiedenen Religionen und Kulturen, sieht sich diese Meinung bestätigt: Jesus wollte doch in seinem letzten Abendmahl seine brüderliche oder besser gesagt geschwisterliche Verbundenheit zu allen Menschen zum Ausdruck bringen. 
Aber so schön humanistisch oder freimaurerisch das auch klingen mag, ist es denn auch wahr? Erstens lud Jesus nur seine 12 Apostel zu dieser Feier ein und sonst Niemanden! Daß Jesus Judas Ischariot als seinen Freund beurteilte, ist völlig ausgeschlossen, denn er wußte ja voraus, daß dieser ihn verraten und ausliefern würde.Auch ist es schwerlich vorstellbar, daß Jesus nur die 11 Apostel abzüglich des Verräters als seine Freunde bezeichnet hätte! Es gab also Freunde Jesu, die er nicht einlud! Zweitens lud Jesus auch nicht zu einem Abendessen ein, das man mit etwas feierlichem Unterton auch Abendmahl nennen könnte, sondern er setzte am Gründonnerstag das Meßopfer, das Opfer der Kirche ein und setzte dazu die Apostel als Priester ein, damit sie zukünftig das Meßopfer darbringen können!
Es ist schon mehr als bedauerlich, daß der Papst bei seiner Fußwaschaktion das Wesentliche des Gründonnerstages, die Einsetzung der Eucharistiefeier völlig vergaß, um nur noch in seiner Kurzansprache vom Symbol der allgemeinen Menschheitserbrüderung zu reden. Dabei beruft er nicht alle seine Schüler zum Priestertum, damit sie so befähigt werden, Gott das ihm wohlgefällige Opfer darzubringen, sondern nur die Apostel. Nicht einmal seine eigene Mutter beruft er in dies Amt! Er behält es nämlich Männern vor, wie es schon im Alten Bund der Fall war, in dem es auch keine weiblichen Priester gab! Mit einer humanitaristischen Menschheitsverbrüderung hat die da von Christus eingesetzte Kultfeier auch nichts zu tun, ist doch zwischen dem Begriff des Geschöpfes Gottes und den Kindern Gottes zu distinguieren: Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes, aber nur wer Jesus als den Sohn Gottes glaubt, "gab er [Jesus Christus] die Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen [Jesu] glauben", heißt es eindeutig im Johannesevangelium, 1, 12. Von diesen sagt dann Jesus, daß sie noch nicht ganz rein sind und daß darum ihnen die Füße noch zu waschen sind, damit sie ganz rein werden! Aber auch diese Distinktion wird vom Papst weggewischt in seiner Fußwaschaktion, als bestünde der Sinn der rein symbolischen Handlung nicht in dem Aufruf, nach ganzer Reinheit vor Gott zu streben, sondern daß es darum ginge, eine allgemeine Menschenliebe zu demonstrieren: Wir sollen uns alle lieb haben, egal was wir glauben oder auch nicht glauben!  
Ist es ein überzogener Pessimismus, wenn ich befürchte, daß es in Bälde auch die Kommunion für jedermann und jederfrau geben wird mit der Begründung, daß Jesus Niemanden aus seiner Allliebe auschlösse und so jeder sie dann auch in dem gewandelten Brot und Wein empfangen dürfe, weil ja auch Jesus alle Religionen gleich-gültig waren und sind?          

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