Dienstag, 2. August 2016

Unsinnige kirchliche Debatten

Ein Problem sieht der Redakteur Björn Odendahl (Katholisch de. 18.7. 2016) schon angesichts der Zahlen, die die Kirche für das Jahr 2015 vorlegte: nur noch 10% gehen zur Kirche und bei Jugendlichen tendiere der Kirchgang gen Null! Aber er zeigt gleich die Rote Karte unsinnigen kirchlichen Debatten gegenüber. Wenn da wer meint, das Fernbleiben so vieler habe etwas mit der Liturgie der Kirche zu tuen, und daß hier Änderungen von Nöten wären, der irrt. Natürlich gilt das nur für conservative Vorschläge der Gestaltung der Liturgie, daß etwa der Priester wieder ad orientem zelebrieren solle. Ja, der Redakteur erfaßt eben da gleich den ultrareaktionären Geist solcher Ideen, denn das liefe ja doch nur auf eine Rehabilitierung der Alten Messe hinaus. Nein, mit der Liturgie, so wie sie jetzt gefeiert wird, habe der Rückgang der Gottesdienstsucher nichts zu tuen.
Genauso heftig verwirft er die Vorstellung, die Krise könne etwas mit dem Verblassen der Lehre von der Kirche zu tuen. Nein:Die Lehre , die Glaubenslehre, die Dogmatik....alles nur unsinnige Themen.
Einst lehrte zwar Jesus Christus mit Vollmacht, aber solche doktrinären Zeiten haben wir doch schon längst hinter uns. 
Worauf kommt es also an, wenn nicht auf die Liturgie und die kirchliche Lehre? Die Kirche habe es noch nicht gelernt, die Sprache des modernen Menschen zu sprechen. . "Doch das bedeutet, mit den Menschen zu reden statt über sie. Das bedeutet, nicht mehr von oben herab für die Schäfchen entscheiden, was gut und was schlecht ist, sondern das Christsein im Alltag vorzuleben. Dafür müssen wir zunächst raus aus den Kirchen, um die Menschen wieder hinein zu holen. Alle anderen Diskussionen sind vor allem eins: weltfremd." Katholisch de 18.7.)
Hier umschreibt mit blumigen Worten der Redakteur das Konzept der Verweltlichung der Kirche. Die Kirche soll nicht mehr lehren und gar belehren: Was ist gut und was ist schlecht? und wir dürfen ergänzen und nicht mehr wahr von unwahr unterscheiden, sondern sie soll nur noch mit den Menschen sprechen, im Gespräch sein!Aber was kann und darf dann die Kirche noch kommunizieren? Eigentlich nur noch, daß sie kommunizieren will. Wir reden mit jedem, und das ist das gelebte Evangelium.  Inhalte haben wir nicht mehr- wir wollen nur noch hören, was der moderne Mensch uns zu sagen hat! Kommunikation: daß der Andere sich endlich mal aussprechen kann. Das ist der Grundsatz moderner Seelsorge, die den Sichaussprechenden nur noch zuhörend begleitet und auf jedes Belehren oder gar Führenwollen verzichtet. So blumig verschnörkelt der Redakteur dies Programm nun auch vertritt, wichtiger ist ihm das entschiedende Nein zu einer Debatte um die Liturgie der Kirche- und das, obzwar seit der Liturgiereform in 60 Jahren circa die Gottesdienstbesucherzahlen von 50 auf 10% gesunken sind  und daß im selben Zeitraum die kirchliche Praxis sich weitestgehend von der Lehre der Kirche entfernte und sie durch einen seichten Humanitarismus ersetzte. Aber diese Art von Ursachenforschung will eben der Redakteur unterbinden, denn das sind die heiligen Kühe des liberalen Katholizismus. Stattdessen weiter so wie bisher: Sich der Welt anpassen und dem modernen Menschen nach dem Munde reden!      


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