Freitag, 30. September 2016

Das Ende des Religionsunterrichtes? Das Ende der Volksreligion?

"69 Prozent der Deutschen würden den Religionsunterricht einer Umfrage zufolge am liebsten abschaffen. Besonders hoch war die vom Meinungsforschungsinstitut YouGov gemessene Zustimmung in östlichen Bundesländern, wo 81 Prozent für die Abschaffung des Religionsunterrichts stimmten." (Junge Freiheit am 30.9. 2016) Stattdessen würde wie jetzt in Belgien eingeführt, ein Werte-und Normen-Unterricht erteilt werden, in dem dann auch Religionen behandelt werden würden. Diese Zahl macht wohl noch deutlicher als die Austrittszahlen aus der Katholischen Kirche und der EKD, wie es um die Zustimmung zur christlichen Religion bestellt ist. 
Zu fragen wäre, was denn die so Befragten über den realen Religionsunterricht wissen, und inwieweit die Vorstellung eine mehr aus Vorurteilen gespeiste ist. Aber es ist doch davon auszugehen, daß zumindest die in Westdeutschland Befragten den Religionsunterricht aus eigener Erfahrung kennen und dann mehrheitlich gegen ihn votierten. 
Es wäre ein durch nichts begründeter Optimismus, würde dies Nein zum Religionsunterricht als Kritik an einem Unterricht aufgefaßt, der die völlige Verwässerung und Vermodernisierung der Inhalte des Religionsunterrichtes verurteilt- nein, selbst das Wenige an christlicher Religion, was der RU noch bietet, ist den meisten noch zu viel!  
Der Tod der christlichen Religion als Volksreligion in Deutschland und Westeuropa ist nicht mehr zu übersehen- die  christliche Religion stirbt als Volksreligion ab. Was wird stattdessen kommen? Einst war man sich sicher: ein postchristliches atheistisches Europa, aber jetzt stehen wir auch vor der Möglichkeit eines islamisch beherrschten Europas. Houellebecqs "Unterwerfung" könnte sich als die Prophezeiung für Europa erweisen. 
Es ist bezeichnend für die Kirche, daß die wenigen Kräfte, die das was vom christlichen Abendland jetzt bei uns noch lebendig ist, vor der völligen Auflösung bewahren wollen, isb. die Pegida-Bewegung und die Identitäre-Bewegung und alle rechten Parteien Europas von der Katholischen Kirche wie vom Protestantismus energischt angegriffen  und verteufelt werden, als wollte man den Untergang des Christentums in Europa noch beschleunigen. Der größte Feind der christlichen Religion ist jetzt im einstigen Abendland das Desinteresse der Einheimischen an ihrer eigenen Religion!  

Zusatz:
" stelle ich [Kardinal Müller]  im Herbst meines Lebens nicht ohne Betrübnis fest, dass viele unserer Studierenden dem Studium nur wenig Zeit widmen und dass die theologische Ausbildung vieler Kleriker zu wünschen übrig lässt – um nur zwei Beispiele zu nennen." (Kath net vom 29.9.2016 als Zitat aus dem neuen Buch des Kardinals). Wir haben hier richtig gelesen: Selbst den zukünftigen Hauptamtlichen der Kirche interessieren die theologischen Inhalte ihres Studiumes kaum noch: So weit ist das Desinteresse an der Theologie vorangeschritten!
 

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