Montag, 24. Oktober 2016

Mein Gewissen und die hl. Kommunion

"In seinem Aufsatz weist Kasper den von einigen konservativen Katholiken erhobenen Vorwurf zurück, Franziskus habe mit der lehramtlichen Tradition gebrochen. "Amoris laetitia" gebe "kein Jota der traditionellen Lehre der Kirche auf", betont der Kardinal. Und doch verändere dieses Schreiben alles, "indem es die traditionelle Lehre in eine neue Perspektive stellt". Katholisch de vom 23.10.2016: Kasper zu AL.
Wie kann einerseits die traditionelle Lehre vollständig bewahrt werden und doch andererseits alles verändert werden? Sicher nicht dadurch, wie es in Kath de zu lesen ist, daß nun die Tradition statt mit den Augen des sexualkritischen hl. Augustin mit den Augen des hl. Thomas von Aqiun gelesen wird, der die Sexualität als positive Gabe ansähe. Die großen Kirchenlehrer Augustin und Thomas waren und sind immer in der Lehre der Kirche präsent gewesen, in ihr aufgehoben. Etwas ganz anderes verändert die Tradition, ohne sie zu verändern! Kasper sagt es selbst so:    "Mit dieser Vorgabe seien hohe Anforderungen an Bischöfe, Priester, pastorale Mitarbeiter und vor allem an Beichtväter verbunden, schreibt Kasper weiter. Um verantwortete Gewissensentscheidungen beim Empfang des Bußsakraments und der Kommunion zu ermöglichen, sei geistliche Kompetenz vonnöten. Dies müsse in der Aus- und Fortbildung berücksichtigt werden." (Kath de). Im Zentrum steht der Begriff der Gewissensentscheidung. Und das ist das revolutionär Neue. Ob ein Katholik berechtigt ist, die hl. Kommunion zu empfangen und die Beichte gültig zu empfangen, das zu entscheiden, soll nun in die Kompetenz des Gewissens verortet werden! Mein Gewissen entscheidet, ob ich die Kommunion empfangen darf! Die traditionelle Lehre mit Augustin und Thomas sind dann eben nur noch Beihilfen, damit ich dann in meinem Gewissen darüber entscheide. Damit bleibt materialiter die Lehre unverändert, nur daß ihre Verbindlichkeit aufgehoben wird durch die Einsetzung des Gewissens als letzte Entscheidungsinstanz. Der Geschieden-Wiederverheiratete entscheidet so allein in seinem Gewissen! Er sollte dabei wohl ein seelsorgerliches Gespräch in Anspruch nehmen, aber eben nur als Beihilfe zum Finden seiner selbstständigen Gewissensentscheidung. Das ist faktisch die Selbstprotestantiserung der Katholischen Kirche, die hier auf Kath de Kasper herbei zu schreiben versucht, leider wohl im Sinne des Papstes Franziskus.         

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