Dienstag, 1. November 2016

"Eins in Chistus", oder warum die gesamte Kirchengeschichte eine Anhäufung von Irrtümern ist

"Papst Franziskus und Bischof Munib Yunan, Präsident der ´Lutheran World Federation´, unterzeichnen die gemeinsame Erklärung" zur Einheit in Christus. (Kath net vom 31.10.2016)  Papst Franziskus und diesem lutherischen Laienbischof verdankt die ökumenische Bewegung Großes,nämlich die Einsicht, daß wir bisher in die Irre gegangen sind. Angefangen hat der kirchliche Irrweg mit der scheinbar harmlosen Frage Jesu an seine Schüler, für wen man ihn den halte und für wen ihn seine Schüler hielten. Das ist der historisch-kritischen Methode gemäß sicher kein echtes Jesuswort, denn der hat nicht sich verkündigt und somit auch nicht danach gefragt, für wen man ihn den hielte, sondern das kommende Reich Gottes. Also liegt in dieser Frage eine nachösterliche Gemeindebildung vor, der erste Akt kirchlicher Verfremdung der Verkündigung Jesu.
Das Skandalöse dieser Frage ist die damit gesetzte Aussage, daß es dem Heiland nicht gleichgültig ist, für wen man ihn hielte. Es gäbe wahre und unwahre Aussagen über ihn! Und Gott wäre es selbst nicht gleich, als was wir seinen Sohn glaubten. Das war die erste Spaltung in der Jüngerschaft Jesu, denn nur die, die ihn mit Petrus als den Messias, als den Sohn Gottes bekannten, galten nun als seine wahren Schüler, die anderen als Ungläubige oder Falschgläubige. 
Die Geschichte der Kirche war und ist seit dem immer auch das Ringen um diese Unterscheidung von dem wahren vom unwahren häretischen Glauben. Aber nun belehren uns Papst Franziskus und der lutherische Laienbischof, daß das der Fehler der Kirche schlechthin war. Das waren doch nur Meinungsverschiedenheiten, um deren willen man nie die Einheit aller an Jesus Glaubenden hätte aufgeben müssen. Das Gemeinsame sei doch immer mehr gewesen als das Trennende! Wir glauben alle an Gott und an Jesus, das reiche doch für die Einheit.
Traurig, daß selbst ein so großer Apostel wie Paulus nicht schon zu dieser tiefen Einsicht vorgestoßen ist. Als der Konflikt ausbrach, (siehe Paulus Galaterbrief), ob die sich zu Christus bekehrenden Heiden zu bescheiden seien, verkündigte dieser Apostel leider nicht, daß beide Meinungen legitim sind, daß man Heiden beschneiden müsse oder auch nicht, und daß darum in der einen Kirche beide Praktiken legitim wären. Er unterschied stattdessen zwischen der wahren und der unwahren Praxis. Das ist zutiefst unökomenisch, ja dieser Wahrheitsfanatismus muß die Einheit der Christgläubigen zerreißen. Und so ging es dann weiter in der Kirche: Dauernd wurden Falschgläubige aus ihr ausgeschlossen und so zerbrach die Einheit.
Aber jetzt spricht der Papst ein Machtwort: Alles Irrtum! Es gibt nur innerchristliche Meinungsveschiedenheiten, die niemals als Unterscheidung vom wahren zum unwahren Glauben umgedeutet werden durften, wie es gerade die Kirche in der Zeit der Reformation und Gegenreformation unternahm. Alles Irrtum  und jetzt sind wir (bald) wieder ganz eins, alle Jesusgläubigen, indem wir einsehen, daß es gleichgültig ist, als was wir Jesus glauben um der Einheit willen!  
Und damit sehen wir das Ende der Kirchengeschichte vor uns in der Einsicht in die Gleichgültigkeit der wahren Religion, weil es Gott selbst egal ist, was und wie wir glauben, leben wir nur "linksmoralisch" anständig!    

Merksatz: Die Gleichgültigkeit der Frage nach der wahren Religion in der Unterscheidung zur unwahren Auffassungen der christlichen Religion ist der Sauerteig der Ökumene und auch des Dialoges der Religionen!     

Corollarium 1
Kardinal Marx wittert Morgenluft für das große Projekt: Eucharistie für alle (noch nicht Ehe für alle) Nachdem nun de facto Geschieden Wiederveheiratete als Einzelfälle natürlich nur zum Empfang der Kommunion zulaßbar sind, gälte es nun, den Protesanten das auch zu gewähren. Dafür rufe diese Erklärung des Papstes mit dem lutheischen Laienbischof auf- o Graus! (Vgl Kath info vom 1.11.2016)   

Corollarium 2
Papst Franziskus: „Ich sehe ein gesundes Zusammenleben, wo jeder den eigenen Glauben leben und das eigene Zeugnis zum Ausdruck bringen kann, indem er einen offenen und ökumenischen Geist lebt. Man kann nicht katholisch und sektiererisch sein. Man muß danach streben, zusammen mit den anderen zu sein. ‚Katholisch‘ und ’sektiererisch‘ sind zwei Worte, die im Widerspruch stehen. Deshalb habe ich anfangs bei dieser Reise keine Messe für die Katholiken vorgesehen: Ich wollte auf einem ökumenischen Zeugnis beharren.  (Kath info am 31.10.2016: Warum der Papst auf seiner Reise zu Ehren des Reformators Luther in Schweden keine hl. Messe feiern wollte. Das wäre "sektirerisch".  

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