Sonntag, 11. Dezember 2016

Populäre Irrtümer: Waffen töten

Alljährlich wieder in der Adventszeit mit dem Weihnachtsfest als ihrem Höhepunkt als Fest des Kommens des Friedensbringers-aber nicht nur dann-liest man, daß Waffen töteten, daß die Deutschen Waffenexporte und die der anderen auch schuldig seien an den Kriegen. Eine Welt ohne (Kriegs)Waffen wäre dann eine Welt des ewigen Friedens. Das klingt schön als humanistische Altenative zum Kommen des Friedensfürsten Jesu Christi, der stattdessen bloß so einen "spiritualistischen" Frieden zwischen Gott und Menschen brachte, aber keinen weltlichen. 
Aber, nun mal langsam gedacht! Seit wann töten den Waffen? Menschen töten andere Menschen durch Waffen, aber nicht töten Waffen selbstständig Menschen. Der Dolch, der das Herz eines Menschen durchbohrt und so tötet, wird von einem Menschen so geführt, daß er tötet.
Krieg ist eine politische Entscheidung und dann wird er mit den zu einem Kriege tauglichen Mitteln geführt. Nun ist die Phrase, daß Niemand einen Krieg wolle, leider so wahr wie die Aussage: Niemand habe die Absich, eine Mauer zu bauen. Nur es glauben viele Politikern, daß wirklich keiner Krieg wolle. Der so Gutgläubige steht dann wahrhaftig vor dem Problem, zu erklären, warum es denn trotzdem Kriege gibt, obwohl Niemand sie wolle. Die Waffen sind eben schuld, lautet dann die wahrlich absurde Antwort. Diese Antwort dient aber allein dazu, die Schuld von den Menschen, die Ja gesagt haben zum Krieg als Mittel der Politik (Clausewitz) zu exculpieren. Es könne doch keinen Politiker geben, der Krieg wolle, es sei denn, er sei wahnsinnig, verrückt. Nur ist das eben leider eine humanistische Illusion über das Wesen der Politik, zu dessen Mitteln immer auch das Instrument der Kriegsführung gehört hat und gehört. Der Volksmund sagt dazu ja treffend, daß eben die Politik ein schmutziges Geschäft sei. 
Rüstungsexporte stehen dann bei den Gutmenschen besonders in der Kritik. Aber es muß dann nachgefragt werden: Welche Folgen hat es denn, wenn ein Staat ohne eigene Rüstungsindustrie nicht mehr Waffen kaufen könnte? Er wäre verteidigungsunfähig und so eine leichte Beute jedes Nachbarstaates, der militärisch gerüstet ist.Eine Welt ohne Waffenexporte würde die armen Staaten ohne eine eigene Rüstungsindustrie zur leichten Beute aller reichen Staaten machen, die eben eine effektive Rüstungsindustrie ihr eigen nennen können. Kriege der Reichen gegen verteidigungsunfähige Staaten würden zum Regelfall der internationalen Politik. 
Politische Ziele, um derentwillen Staaten Kriege führen wollten gegen Nachbarstaaten existieren zur Genüge, aber die militärische Stärke des angegriffen werden Sollenden zwingt dann zum Verzicht auf diese Option der Politik. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeit, daß die USA im Bunde mit Israel schon längst gegen den Iran krieg führten, wäre dieser nicht so gut gerüstet! 
Nein, Menschen führen Kriege, weil sie den Krieg als Mittel der Politik bejahen. Und dann schaffen sie sich die Waffen dazu, aber nicht die Militärwaffen verursachen die Kriege sondern die Entscheidung von Politikern, Ja zum Kriege zu sagen!  

Corollarium 1
Das christliche Verständnis des Menschen begreift ihn als für sein Tuen und Unterlassen verantwortliches Wesen, das am Ende auch von Gott für sein Leben zur Rechenschafft gezogen wird. Der Humanitarismus glaubt statttdessen an den guten Menschen, der, wenn er dann doch mal etwas Nichtgutes vollbringt, wie etwa Kriege, dann dafür nicht verantwortlich sein kann.         

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