Dienstag, 28. März 2017

Es lebe der Antiintellektualismus: Theologie nein Danke

Ein fromm sich gebender Abreißkalender, der vom Adveniat-Verlag vom 23.März 2017: Frau Heddrich ist die Urheberin der Auslegung von 5.Mose, 6,20-21. Aber der Text ist hier nicht von Relevanz. Menschen fragen und wie ist auf religiöse Fragen zu respondieren, ist das Thema dieser Auslegung. "Nicht theologische Ausführungen sind das Entscheidende". "Die Fragen sollen nicht mit theologischen Erläuterungen und Auslegungen erklärt werden." 
Ein klares Feindbild dominiert hier. Theologische Ausführungen, Erläuterungen und Auslegungen, das sind eben die Fehlwege beim Beantworten religiöser Fragen. Was ist nun das Positive? Es kommt allein auf das "persönliche Erleben" an. Wie ich Gott erlebe, darauf kommt es an, denn jedes persönliche Erleben macht ja das theologische Denken nicht nur überflüssig, nein, da wo gedacht wird, da entschwindet eben das, worauf es allein ankommt: mein persönliches Erleben.Offenkundig versteht die Autorin das theologische Denken nicht als eine Aktivität ihrer Persönlichkeit, sondern persönlich ist ihr nur ihr rein subjektives Erleben. Im Denken transzendiert sich eben das einfach persönlich Erlebte zu einer Aussage mit einem Wahrheitsanspruch. Das individuelle Erleben verharrt dagegen im rein Subjektiven: "Das empfind ich so, das erleb ich so" und so ist es mir als rein Subjektives. 
Eine Antwort geben auf eine religiöse Frage heißt also, nur seine subjektive Befindlichkeit zum Erfragten auszudrücken. Zielt das theologische Denken auf wahre Aussagen, also auf die Hervorbringung von Erkenntnissen, so möchte die Autorin es beim Ausdrücken ihrer persönlichen Empfindungen beruhen lassen, denn mehr als das kann man nicht äußern, wenn es um religiöse Fragen geht. So emanzipiert sich der christliche Glaube von seinem eigenen Wahrheitsanspruch, indem er sich umformt zum rein subjektiven Meinen: "Ich erleb und empfind das so!"  Ein trotzköpfiges: "Aber" klingt dabei dann immer mit: "Ich aber erlebe das so!"Was hilft das aber den Fragenden. Nichts, außer wenn präsumiert wird, daß dem Frager gar nicht die Frage interessiert, sondern nur das persönliche Erleben des Gefragten. Religiöses Reden ist so nur ein Austauschen subjektiver Erlebnisse, wobei jedes Erleben nur eine Geltung beansprucht für den, der es genauso erlebt. Das Medium des Denkens als Aufhebung des rein subjektiven Charakters einer religiösen Aussage, das ist ja für diese Autorin der Irrweg der Theologie. Also: Theologie nein Danke, damit es nur noch rein Subjektivistisches im Raum des Glaubens geben kann!          

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