Donnerstag, 6. Juli 2017

Nach der "Ehe für Alle" nun die "Eucharistie für Alle"?

Anselm Grün: Wenn ich im Gästehaus unserer Abtei in Münsterschwarzach Kurse gebe, lade ich immer alle ausdrücklich ein, zur Kommunion zu gehen, weil manche evangelische Christen sich nicht trauen. Aber wenn ich sie einlade, kommen sie gern. Dass der katholische Pfarrer die Eucharistie etwas anders feiert als der evangelische, entspricht der Vorstellung der jeweiligen Konfession. Wichtig ist der Glaube, dass Jesus in der Hostie präsent ist. Dazu gehören die Einsetzungsworte "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut". Ist dies gegeben, spricht nichts gegen ein gemeinsames Abendmahl.  Katholisch de vom 6.7. 2017
Ist das nun ein ernst gemeintes Votum ? Wie kann dann dieser Pater auf die Idee kommen, die Katholische Eucharistie auf den Glauben an die Gegenwart Jesu Christi in den konsekrierten Elementen zu reduzieren? Weiß er zudem nicht, daß nicht nur Evangelisch- Reformierte der zwinglianischen Tradition die Einsetzungsworte rein symbolisch vestehen im Sinne von, daß uns Brot und Wein nur an Jesus Christus erinnern sollen? 
Ob der Pater schon mal etwas davon gehört hat, daß nach der Lehre der Kirche die Eucharistie das Opfer ist, daß die Kirche Gott darbringt und das sie immer auch für die Armen Seelen im Fegefeuer appliziert? Das lehnte Luther entschieden ab und die heutigen Lutheraner immer noch! Ist dann dieser Pater evtl der Meinung, daß es gleichgültig sei, ob die Eucharistie ein Opfer ist oder nicht? Nur, Lutheraner können nur dann die Kommunion empfangen, nehmen sie ihren Glauben ernst, wenn die Eucharistie nicht als Meßopfer gefeiert wird! Soll also die Katholische Kirche auf das Meßopfer verzichten, nur damit Lutheraner in der Messe die Kommunion empfangen können?
Weiß dieser Pater nicht mehr, daß nur wenn ein ordentlich geweihter Priester die Einsetzungsworte spricht, sich die Realpräsens Jesu Christi in der Eucharistie ereignet, daß also auch ein gläubiger Katholik, ginge er zu einer evangelischen Abendmahlsfeier nichts außer Brot und Wein empfangen würde? Denn das bloße Faktum, daß ein Lutheraner glaubt, den Leib und das Blut Christi zu empfangen, besagt ja nicht, daß er wirklich das von ihm Geglaubte auch empfängt. Da die objektive Voraussetzung des Empfanges des Leibes und Blutes Jesu Christi aber in der evangelischen Abendmahlsfeier nicht gegeben ist, nämlich daß ein dazu Befähigter durch die priesterliche  die Einsetzungsworte spricht, sodaß die Wandlung sich ereignet, kann Niemand da anderes als Brot und Wein empfangen, so sehr er dann auch glauben mag, Jesus Christus selbst zu empfangen! 
Nein, entweder weiß dieser Pater nichts von der Eucharistielehre und dem evangelischen Verständnis oder er setzt darauf, daß die heutigen Katholiken so unwissend in ihrem eigenen Glauben sind,  daß er ihnen jedes Märchen auftischen kann!  
    

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