Samstag, 30. September 2017

Über die Zerstörung der Autorität der Bibel

"Hamburg (kath.net) Die Bibel habe für die EKD keine normative Bedeutung mehr. Das zeige sich an der Debatte um die Segnung und Trauung homosexueller Partner. Dies meint der bekannte evangelische Buchautor, Pfarrer Ulrich Parzany , gegenüber der ZEIT, wie "idea" berichtet. " (Kath net vom 29.9.2017).
Dem kann man nicht widersprechen, aber es ist anzufragen, ab wann denn für den Lutheraner die hl. Schrift ihre normative Bedeutung verlor, etwa erst, seit dem die EKD ihr Jawort zur Homosexehe sagte. Sagte denn nicht schon Luther selbst Nein zur Autorität der hl. Schrift, als er den Kanon der Bibel verwarf, um einen neuen zu kreieren? Dabei wird es kein Zufall gewesen sein, daß er mit seiner Reprobation der Makkabäerbücher auch den Schriftbeleg für das Meßopfer zugunsten von Verstorbenen verwarf:2.Makk 12,32-45
Es sei an Luthers Polemik gegen den Jakobusbrief erinnert, den er nicht akzeptieren konnte, weil die Theologie des Jakobusbriefes nicht mit Luthers neuen Rechtfertigungslehre kompatibel war. Luther überprüfte daraufhin nicht etwa seine neue Lehre, was ja nahegelegen wäre, da er ja eine schriftgemäße Rechtfertigugslehre konzipieren wollte- mitnichten: Er kritisierte den Jakobusbrief, weil der seiner Theologie widersprach. Was bleibt da noch von der normativen Kraft der Bibel übrig? Luther selbst destruierte sie, weil er sich über die hl. Schrift erhob! 
Daß dann die im Protestantismus beheimatete historische Kritik die Autorität der hl. Schrift endgültig desavouierte, braucht nicht mehr eigens erwähnt zu werden.  Aber Luther setzte den Anfang und nicht erst die historische Kritik der Bibel!  

Zusatz: Mit der Aufnahme der historisch-kritischen Methode in die Katholische Theologie begann dann auch in der Kirche die Auflösung der Autorität der hl. Schrift.  Zur Veranschaulichung: In einem Gesprächskreis über den christlichen Glauben in einer katholischen Gemeinde erklärte ein Diplomtheologe: Die Aussage Mk 16,16: Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.", habe für uns keinerlei Bedeutung mehr, weil die historische Kritik bewiesen habe, daß Mk 16 nicht ursprünglich zu diesem Evangelium gehört habe und eine sekundäre Erweiterung sei!       

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen