Donnerstag, 30. November 2017

Die Vergleichgültigung Gottes, sein Tod um des Friedens willen

"Der Gottesglaube geht auch auf andere Weise zugrunde. Stiller, unspektakulärer, trivialer. Seine Verfechter müssen keineswegs aggressiv und intolerant auftreten. Im Gegenteil. Sie reden von einem "lieben" Gott, der nichts verlangt und niemanden aufregt. Vor ihm darf man so sein, wie man ist, und Gott sagt: Gut so!
Warum wundern sich eigentlich die Liebhaber eines solchen Gottesbildes, dass ihre Botschaft vielfach Gleichgültigkeit auslöst? Der Grund ist doch klar: Die Botschaft, dass man ohne besondere Anstrengungen so sein darf, wie man ist, verändert nichts. Sein können wie man ist, kann man auch ohne diese Botschaft. Folglich ist diese Botschaft verzichtbar und überflüssig. Sie findet keine Nachfrage." Katholisch de erlebte am 30.11. 2017 eine unvermutete Sternstunde in dem Standpunktkommentar von Herrn Höhn: "Totgeglaubter Gott". Klarer ist das nicht auf den Punkt bringbar. Ein Gott, der nur noch Ja sagt, der ist für das Leben völlig gleichgültig. 
Das ist aber wohl auch die Intention dieses Gottesverständnisses, daß er eben nur noch als alle Menschen liebend vorgestellt werden soll. Denn da, wo verschiedene Religionen sich wechselseitig konfrontieren mit ihrem jeweiligen Wahrheitsanspruch, ist ein Religionskonflikt vorprogrammiert. Präsumiert wird dabei, daß es nur eine wahre Religion gibt und daß so die anderen nicht das Heil vermitteln können. Gott selbst ist es eben nicht gleichgültig, ob ein Mensch die wahre oder eine falsche Religion lebt. 
Genau diese Vorstellung soll nun durch die Lehre, daß Gott die Religionen gleichgültig sind, weil er sowieso zu jedem Menschen Ja sagt, egal, wie er es mit der Religion hält, aufgelöst werden. Wenn nämlich Gott nur noch liebend ist, dann können auch alle Religionen sich wechselseitig als gleich- gültig und als gleich-ungültig betrachten. Das ist dann die völlige Domestikation aller Religionen. 
Indem so das Konfliktpotential zwischen den Religionen  aufgelöst wird, wenn alle der Vorstellung, daß Gott nur noch die alles bejahende Liebe ist, zustimmen, devitalisiert sich jede Religion nach innen hin. Sie erscheint so auch ihren eigenen Anhängern als gleich-gültig! Warum sollte ich auch etwa Katholik sein und katholisch leben, wenn Gott selbst das völlig gleichgültig ist? Diese innere Vergleichgültigung der Religion ist die unvermeidbare Folge der Domestikation aller Religionen um des innerreligiösen Friedens willen, daß sich alle Religionen als gleichgültig erklären!   
Den Anfang dazu bildete die innerchristliche Ökumene mit der These, daß es Gott gleichgültig sei, ob wer katholisch oder  lutherisch oder reformiert sei und das Ende von diesem Lied, daß eben alle Religionen gleichgültig seien, weil Gott jeden Menschen bejahe, egal wie er es mit welcher Religion hält.  Die Gretchenfrage im Faust, wie hältst du  es mit der Religion, ist so belanglos geworden,denn selbst Gott ist diese Frage belanglos,  


 

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