Donnerstag, 14. Dezember 2017

Nicht mit dem Teufel reden

"Papst Franziskus hat die Katholiken eindringlich vor jeglicher Kontaktaufnahme mit dem Teufel gewarnt. Die Gläubigen sollten „nicht mit dem Satan reden“, weil dieser eine sehr intelligente, rhetorisch überlegene „Person“ sei." (Kath net, dem 12.12.2017) Das klingt doch sehr befremdlich: Welcher Katholik spräche schon freiwillig mit dem Teufel. Die einen glauben gar nicht an ihn und die noch an ihn glauben, würde ein solcher wirklich mit dem Satan einen Dialog führen?
Zudem: Seit wann gibt sich der Teufel denn, wenn er Menschen versuchen will, selbst zu erkennen? Offenbarte etwa die Schlange im Paradiese sich als Teufel, um dann Eva zu verführen?  
Schreibt nicht der Apostelfürst Paulus ausdrüklich: "denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichtes" (2.Kor 11,14) und im Galaterbrief spricht er von der Möglichkeit, daß der Verführer in Gestalt eines Engels ein falsches Evangelium verkündigen könnte. (Gal 1,8)
Oder sollten wir das hier etwa ganz anders lesen: "Wenn dich eine intelligente und rhetorisch überlegene Person verwirrt, dann unterbinde das Gespräch: Es ist der Satan, der dich verführen will."  Papst Franziskus sagt dann noch: "Er verdreht dir den Kopf.“ Man sollte besser weggehen. Auch Priestern und Bischöfen gaukle Satan Gelehrtheit vor. „Und wenn du es nicht rechtzeitig bemerkst, dann endet es böse“. 
Gelehrtheit, gute Rhetorik, den Kopf verwirren, das seien also die Zeichen des Teufels.Ist das nicht einfach eine pure Verteufelung von Intellektuellen? Ist es da wirklich zu spekulativ, wenn gemutmaßt wird, daß hier Papst Franziskus die intellektullen Kritiker von  "Amoris laetati"meint, mit denen man keinen Dialog führen sollte, weil diese die Klarheit von Amoris laetati nur intellektualistisch verdunklen mit ihren Zweifeln und Fragen?    

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