Samstag, 7. April 2018

Kritisches zur Menschenrechtsideologie oder die Lust am Brechen der Gebote Gottes

Lese und staune:"Da das moralische Gebäude unserer Gesellschaften noch immer um die Zehn Gebote errichtet ist, -das Gesetz,auf das sich Paulus bezieht-, bestätigt die Erfahrung unserer liberalen und freizügigen Gesellschaft Paulus Einsicht: Sie demonstriert beständig, daß unsere hochgeschätzten Menschenrechte in ihrem Innersten einfach das Recht sind,die Zehn Gebote zu brechen.
 > Das Recht auf Privateit< ist das Recht zum Ehebruch, der im verborgenen begangen wird, wenn niemand mich sieht oder das Recht hat, sich in mein Leben einzumischen.
>Das Recht, nach seinem Glück zu streben und Privateigentum zu besitzen<,ist das Recht zu stehlen (und andere auszubeuten). [Achte auf das Lateinische: privatus= einer einzelnen Person gehörend, stammt vom Verb: privo ab= berauben und befreien]
>Pressefreiheit und Meinungsfreiheit< sind das Recht zu lügen.
> Das Recht freier Bürger, Waffen zu besitzen<,  ist das Recht zu töten.[...]
die >Freiheit des religiösen Glaubens< ist das Recht, falsche Götter zu verehren."
Slavoj Zizek, Lacan. Eine Einführung, 2008, S.61 
Was soll man dazu sagen? Daß diese Einführung in das Denken des Freuddeuters Lacan den Leser immer wieder auf ungewohnt Irritierendes stoßen läßt, dem einfach nicht abgesprochen werden kann, daß schon was Wahres dran ist. Daß die Menschenrechtsideologie schon von ihrer geistigen Heimat her, dem Freimaurertum etwas Problematisches ist, müßte eigentlich jedem Katholiken einleuchten- würde es auch, wenn nicht die Theologie die  Menschenrechtsideologie als Verteidigungsstrategie gegen die Wahrheitsansprüche totalitärer Staaten instrumentalisiert hätte: Der These des totalitären Staates, alles Andersdenkende in der Autorität seiner Wahrheit unterdrücken zu dürfen, setzte nun nach 1945 die Kirche die Antithese, daß es ein Menschenrecht auf Religions- und Meinungsfreiheit gäbe, um so die eigene Unterdrückung im Namen von Ideologien kritisieren zu können. Nicht argumentiert die Kirche wie in den vorkonziliaren Zeiten offensiv mit dem Recht der wahren Religion, sondern defensiv mit dem Recht des Menschen, sich frei seine Religion wählen und ausüben zu dürfen.   
Daß aber so deutlich den Menschenrechten ein antichristlicher Impetus innewohnt, das so prägnant zu formulieren, ist ein Verdienst dieses Philosophen, der überhaupt christliche Leser immer wieder zu verblüffen weiß. In der Sache kann ja nicht bestritten werden, daß heutzutage der Ehebruch als etwas Erlaubtes angesehen wird, auch wenn Menschen unter diesem Tuen leiden, der Betrogene. Es kann auch nicht bestritten werden, daß die Medien es als ihr Recht ansehen, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen, schließlich verkauft sich gut Erlogenes besser als die triste WirklichkeitDas Recht zur Verehrung falscher Götter ist nun schon so weit vorangeschritten, daß in Ländern mit langer Menschenrechtstradition selbst der praktizierte Satanismus erlaubt ist, in Amerika und England.  
Auch wenn betont wird, daß nun die soziale Marktwirtschaft der Ausbeutung Grenzen setzt, daß die Waffengesetze dem Recht zu töten strenge Grenzen setzen, so kann nicht bestritten werden, daß die ursprüngliche Menschenrechtsideologie das nicht im Sinne hatte. Der Liberalismus kämpft ja heute noch gegen die sozialpolitische Reglementierung der Marktwirtschaft um der reinen Freiheit des Unternehmertumes zulasten der angestellt Arbeitenden. Auch das ist nicht christlich.        

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